Ankunft in Hanoi
Wir starteten unsere Tour in Hanoi, wo wir von Bao (der ja mit uns die Reise zusammengestellt hat) vom Flughafen abgeholt wurden. Gemeinsam fuhren wir mit ihm nach Hanoi. Bei einer ersten Phở Ghá zum Frühstück tauchten wir ein in eine andere Welt. Phở - das ist eine Nudelsuppe mit ganz vielen Kräutern und einem Korb mit frischem Salat zum Eintauchen in die Suppe. Dazu werden Chili und Limetten zum Würzen gereicht. Solche Strassenküchen gibt es gefühlt an jeder Ecke. Man erkennt sie ganz einfach an den niedlich kleinen blauen, roten oder gelben Plastikstühlen. Vor allem Michael hat diese Stühle auf dieser Reise „lieben“ gelernt.
Danach lud uns Bao zu sich nach Hause ein. Wir durften sein Haus anschauen und lernten seine Frau kennen, die uns herzlich begrüsste. Das Haus bestand aus einem circa 15qm grossem Raum und einer Kochnische. Ein Bett, ein Schreibtisch, ein Schrank - mehr braucht man nicht, um glücklich zu sein. Bei einem Grüntee im Hof lernten wir das erste Mal Dũng, unseren Guide, kennen. Wir besprachen alles Wichtige für die nächsten Tage und dann ging es mit dem Bus zurück in die Altstadt.
Hanoi - ein unglaubliches Chaos bestehend aus Autos, Motorbikes und Menschen. Dazu die unterschiedlichsten Eindrücke für alle Sinne - Hupende Fahrzeuge, duftendes Essen am Strassenrand, farbenfrohe Früchte- und Gemüsestände, niedrige Häuser und Kabelgewirr.
Eine atemberaubende und zugleich beängstigende Stadt, die man einfach lieben muss. Wem eine Wohnung zu klein, ein Haus zu beengt erscheint, der ist hier genau richtig - denn hier findet das Leben auf der Strasse statt. Überall hat es Strassencafés - und Kaffee ist hier, neben Tee, ein ganz wichtiger Bestandteil des Lebens. Und er schmeckte so viel besser als der Kaffee bei uns zu Hause. Und reden wir von Nespresso. Vietnamesischer Kaffee ist sehr kräftig und hat einen starken natürlichen Kakaogeschmack. Für eine gute Zubereitung muss man schon mal 10 - 15 min investieren, denn hier wird der Kaffee noch frisch aufgebrüht.
Überall - an jeder Strassenecke - werden kleine Snacks angeboten. Von frischen Früchten wie Ananas und Bananen - zuckersüss und saftig, über frittierte, kleine, sehr süsse Gebäckstücke bis hin zu Fleischspiessen und kleinen Würstchen - hier kannst du alles bekommen. Dazu gibt es jeden Tag ab 17 Uhr das frische Bia Hoi - ein Bier, das so frisch gebraut und ohne Zusätze ist, dass es nur einen Tag haltbar ist. Und das Ganze zu einem unglaublichen Preis von 20-30 Rappen pro Glas.
Das grösste Hindernis war für uns am Anfang das Überqueren der Strassen. Denn Verkehrsregeln gibt es zwar in Vietnam. Diese werden aber nur als „Richtlinie“ angesehen und meist nicht eingehalten.
Erste wichtige Regel in Vietnam: egal wie du unterwegs bist - ob zu Fuss, mit dem Velo, einem Motorbike oder mit einem Auto - bleib niemals stehen, wenn du die Strasse kreuzen willst. Bewege dich in einem gleichmässigen aber nicht hastigen Tempo vorwärts, dann passiert dir nichts.
Ganz nach dem Motto - Wer bremst, verliert!
Und was immer funktioniert, wenn du dir mal nicht sicher beim Überqueren der Strasse bist, schliesse dich unauffällig einem Einheimischen an.
Alle anderen Regeln haben wir gekonnt ignoriert: wir assen Früchte direkt vom Baum, ohne sie zu schälen. Wir benutzten die Stäbchen der Strassenrestaurants, statt eigene mitzunehmen. Und wir assen Salat, frische Kräuter (ungekocht) und tranken unsere Getränke mit Eis.
Egal was Dũng uns angeboten oder vorgeschlagen hat, wir haben ihm vertraut und es nicht bereut. Es war wie ein Teil eines Lernprozesses.