Wir sind endlich in der Bretagne. Und nach einem sehr erholsamen Ruhetag machen wir uns auf den Weg, diese Halbinsel zu erkunden. Unser Tagesziel ist der 'Pointe du Raz' und das Städtchen Quimper/Kemper.
Ihr wundert euch sicher, warum es zwei Schreibweisen für die Stadt gibt. Das liegt am Bretonischen, der Sprache die hier, neben dem Französischen, gesprochen wird. Das Bretonische gehört, genau wie das Walisische, zu den keltischen Sprachen. auf dem Bild seht ihr die Bezeichnung für Strasse in französisch (Rue) und bretonisch (Straed).
Über Land fahren wir in Richtung Westen. Die Landschaft sieht wie ein grosser Park aus. Alles ist extrem grün. Die Felder sind wie ein Schachbrett angeordnet und werden getrennt durch Baumreihen oder Steinmauern.
Je weiter wir nach Westen kommen, desto karger wird die Landschaft. Man könnt fast meinen, dass man sich auf hoher Höhe befindet, oberhalb der Baumgrenze.
Wir machen einen Stopp in Plogoff, einer kleinen Ortschaft im äussersten Westen. Es ist ruch, windig und es riecht nach Salz und Algen. Meeresrauschen und Mövenschreie sind zu hören. Michael dreht mit der Drohne ein paar Runden. Der Bewohner des Hauses hinter uns wird auf uns aufmerksam und versucht mit uns ein Gespräch zu führen. Wir verstehen ihn leider, auf Grund seines Dialektes, so gut wie gar nicht. Aber mit Händen und Füssen, etwas Englisch und unserem rudimentärem Französisch geht alles. Er liebt seine Natur und ist zurecht stolz darauf. Wir sollen sein Haus fotografieren und am Besten alles mit der Drohne aufnehmen.
Er zeigt auf seine Frau (im Meer unter uns) und erzählt uns, dass sie jeden Tag dort schwimmen gehe - egal bei welchem Wetter.
Zum Abschluss empfiehlt er uns noch einen Besuch der Crêperie im Ort. Diese und die Crêperie in Plogoff werden von der gleichen Familie geführt.
Auf dem Weg zur 'Pointe du Raz' fallen uns immer wieder tolle Häuser mit einer üppigen Gartenbepflanzung auf. Generell werden die Strassen, Gärten und Plätze überall wunderschön bepflanzt. Und dank des Klimas wachsen und gedeihen hier die Pflanzen in "Lichtgeschwindigkeit".
Wir verabschieden uns und fahren weiter zur Pointe du Raz. Hier fühlt man das, was man sonst nur auf Bilder sieht: raues Meer, Salz, Wind von allen Seiten (gefühlt) und ein Wechsel aus Sonne und Wolken. Man hat diesen Ort gut ausgebaut, so dass er für Jung und Alt gut erreichbar ist. Der Parkplatz kostet für PKW's €6.50. Wir erfahren, dass diese Massnahmen nötig waren, da die
'Pointe du Raz' sehr beliebt ist und man die Umwelt vor den Touristen schützen muss, damit die einzigartige Heidelandschaft erhalten bleibt.
Wir suchen uns einen Weg abseits des Massenstroms und machen wieder ein paar Aufnahmen mit der Drohne.
Nach unserer Runde geht es zurück Richtung Kemper, jedoch nicht ohne bei der 'Crêperie du Cap' in Plogoff zu halten. Die Crêperie hat nicht umsonst so gute Bewertungen: die Produkte sind frisch, die Galettes und Crêpes sehr lecker und die Bedienung wie immer sehr freundlich.
Danach entdecken wir Destillerie 'Moby Dick', quasi vis à vis (http://www.distillerie-mobydick.fr). Émilie und ihr Mann Étienne betreiben diese kleine Destillerie mit viel Passion und festen Grundsätzen. Émilie zeigt uns ihre Produkte: diverse Liqueure, Absinth, Pastis, Whiskey und Gin. Wir dürfen riechen und probieren. Alle verwendeten Zutaten, die sie und ihr Mann verarbeiten, sind 100% Bio. Natürlich kaufen wir ein und können es nur jedem empfehlen, es uns gleich zu tun.
Nach dieser genussvollen und interessanten Pause geht es weiter in Richtung Quimper. Wir erreichen das Städtchen nach rund 60km. Zu unserer Freude gibt es direkt im Zentrum einen (Achtung!) Gratisparkplatz mit viiiiel Platz. Es hätte sogar zwei E-Auto Ladeplätze gegeben, doch die waren belegt.
Die Innenstadt ist stark mittelalterlich geprägt und wird durch die
'Kathedrale St. Corentin' optisch dominiert.
Viele kleine Gassen flankiert von mittelalterlichen Fachwerkhäuser beherbergen unzählige Geschäfte, mit uns unbekannten Marken. Da heute Sonntag ist haben die meisten Geschäfte geschlossen. Ansonsten wäre der Besuch auch teuer geworden.
Einer der wenigen offenen Geschäfte ist ein Spezialitätenladen mit Gebäck, Macarons, Pralinés und Schokolade. Und natürlich werden wir auch hier Geld los.....
Im Moment sind wir noch in der Planung, was wir morgen machen. Lasst euch überraschen!
Kleine Anekdote zum Schluss: Wir standen an einer Kreuzung. Hatten nur ein Auto vor uns. Dieses Auto stand und sein Fahrer wartete und wartete und wartete....bis nach rund 1 Minute von rechts ein Auto kam. Puh...zum Glück haben wir gewartet. Denn wir hätten dies nicht voraussehen können. Doch danach wartete er und wartete er und wartete er.....und plötzlich kam ein Auto von links....
Wieder Glück gehabt! Aaaaahhhhh....endlich können wir fahren.....
Die Bretonen sind beim Autofahren sehr gemütlich und ängstlich unterwegs.