Raus aus den Federn - die Sonne lacht!
Wir fahren heute auf die nahe gelegene Insel "Ile de Ré". Sie liegt knapp 1.6km westlich von La Rochelle und hat eine Grösse von rund 30km in der Länge und 5km in der Breite. Auf der Insel gibt es ausgedehnte Marschbodenflächen, Pinien- und Zypressenwälder sowie feine Sandstrände. Wir erreichen die Insel über die neugebaute "Pont de l'île de Ré". Diese ist 2.9km lang und ragt majestätisch und mächtig aus dem Meer. Die Überfahrt kostet einmalig €16.
Die Insel ist unglaublich schön. Alle Häuser sind weiss getüncht und erinnern ein wenig an das Salz, dass hier hergestellt wird. Man kann es aber auch ein wenig mit den Inseln von Griechenland assoziieren. Ein weiterer Vorteil der weissen Häuser ist sicherlich die Reflexion der Sonnenstrahlen. Somit bleibt es in den Häuser im heissen Sommer angenehm kühl.
Es herrscht Ebbe als wir auf der Insel ankommen. Schiffe liegen auf dem Meeresgrund ohne Wasser unter'm Kiel. Kleine LKW's brausen über den Sand, um die Fänge und die fertigen Austern abzuholen. Wir laufen auch ein wenig "durch's" Meer und sammeln hier und da ein paar schöne Muscheln.
Am Marktplatz von La Noue machen wir einen kurzen Stopp für ein Petit Déjeuner in einer kleiner Patisserie. Für Michael gibt es ein Croissant au Chocolat und ein Croissant Suisse (mit Vanillecreme und Schoggistückli) und für mich eine mega feine Mini Tarte au citron. Hmmmmmm.......lecker.
Wir erkunden die komplette Insel, fahren so gut wie jede grössere Strasse und geniessen das tolle Wetter mit dem Wechselspiel aus Sonne und Wolken. Wir
haben Zeit, lassen uns wie immer treiben - der Weg ist das Ziel. Unterwegs verkosten wir Wein, Pineau und Cognac von der Insel und nehmen etwas mit für zu Hause.
Am Mittag wage ich mich das erste Mal an eine Plateaux de Fruits de Mer. Das Besondere daran ist, dass bis auf die Moules (Miesmuscheln) alles roh gegessen wird. Darunter Austern, Venusmuscheln, 4 Langusten, Garnelen, eine halbe Krabbe und andere Muscheln, die ich bisher nicht identifizieren konnte.
Ich wollte es unbedingt mal probieren, da es dies "Gericht" überall gibt. Die Austern haben uns Beide positiv überrascht (selbst Michael hat probiert). Den Rest brauche ich roh so schnell nicht wieder. Das war schon eine ordentlich Herausforderung.
Nach dem Essen machen wir eine zwei stündige Siesta am "Plage Naturiste des Petites Folies". Die Freikörperkultur ist in Frankreich überall üblich. Generell haben wir bemerkt, dass es Niemanden am Strand stört, wie man rumläuft - ob nackig, mit Hose oder Badeanzug - es ist ganz egal. Uns kommt dies natürlich sehr entgegen, da wir es bevorzugen nackt und frei am Strand zu liegen.
Nach mehr als 8 Stunden und einem traumhaft schönen Tag verlassen wir die Insel schweren Herzens wieder. Den Abend verbringen wir wieder in La Rochelle.
Im Hafen sitzend, geniessen wir den Ausblick auf die Schiffe und suchen uns einen "Italiener" für's Abendessen aus.
Und wer bei uns schon mal Pizza gegessen hat und der Meinung war
"die Pizza war gut" - vergesst es!!! Von der Pizza, die wir heute gegessen haben, sind wir Welten entfernt. Das Restaurant "La Storia" hat ein eigenes Labor für die Entwicklung ihres Pizzateiges. Und dieser braucht DREI! Tage, bis er beim Gast auf dem Teller landet. So leicht und luftig haben wir noch nicht einen Pizzateig erlebt. Und schon gar nicht mit diesen Belag Kombinationen. Das müsst ihr probieren!
Leider geht unsere Zeit in La Rochelle zu Ende. Diese Stadt hat es uns wirklich angetan. Aber es zieht uns weiter in den Norden. Unser Ziel für morgen ist die Insel Noirmourtier.